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welsWels Stadt | Gesundheit | 28.02.2010

Modernste Medizin in der Welser Spezialabteilung

Frühgeburten haben alle Chancen

Einer besonderen Herausforderung sind Ärzte und Schwestern in der neonatologischen Intensivstation im Klinikum Wels ausgesetzt. Sie müssen sich mit dem Frühstadium des Lebens, den Frühgeburt-Winzlingen, auseinandersetzen und den Kleinstkindern die Chance zur normalen Entwicklung verschaffen.
Die Einbindung in das Schwerpunkt-Krankenhaus kommen Bereichsleiter OA Dr. Martin Wald und DGKS Helga Luger als Stationsleiterin dabei sehr entgegen.
Die Neonatologie im Klinikum Wels-Grieskirchen ist ein Teilbereich der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde I und behandelt frühgeborene Kinder. Das sind Kinder, die zum Zeitpunkt der Geburt die 37. Schwangerschaftswoche noch nicht vollendet haben.
Prim. Dr. Franz Eitelberger, Leiter Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde I: „Es ist heute möglich, Kinder ab der 24. Schwangerschaftswoche am Leben zu erhalten. Zu diesem Zeitpunkt beträgt das Körpergewicht oftmals nur 500 g. Da jedoch eine Unreife vor allem von Gehirn, Lunge, Magen-Darmtrakt und Augen vorliegt, sind wir in der Betreuung mit vielen Herausforderungen konfrontiert!“
Prim. Dr. Walter Aichinger, Geschäftsführung Medizin und Pflege: „Eine neonatlogische Intensivstation mit besonderen Behandlungsmöglichkeiten, einer speziellen Ausstattung und Technik am neuesten Stand, sowie die medizinische Betreuung durch erfahrene Ärzte und Schwestern sind wichtige Voraussetzungen. Das Klinikum hat diese Station bereits 2005 eröffnet! Der primäre Versorgungsauftrag ist die ambulante und stationäre Betreuung von Früh- und Neugeborenen aus dem Zentralraum Wels und westliches Oberösterreich!“
An apparativen Möglichkeiten sind die Intensivstation und intermediate care mit dem neuesten Stand der Technik ausgestattet. Diese umfasst speziell auf die Bedürfnisse der Neugeborenen abgestimmte Monitore, bei Erkrankungen des Gehirns auch mit kontinuierlicher Überwachung der Hirnströme. Mit einem speziellen Ultraschallgerät können alle Untersuchungen direkt im Inkubator durchgeführt werden.
Ebenso stehen ein mobiles Röntgengerät und moderne Beatmungsgeräte zur Verfügung. Um eine künstliche Beatmung zu vermeiden werden Atemhilfen verwendet. In Zusammenarbeit mit den Laboratorien des Hauses stehen spezielle blutsparende Labormethoden zur Verfügung.
Perinatalzentrum im Welser Klinikum
Jährlich werden im Großraum Wels rund 40 Kinder unter 1500 g geboren, das sind etwa 10% aller Neugeborenen, Tendenz stark steigend. „Die Gründe für diesen Zuwachs liegen unter anderem im medizinischen Fortschritt. So kommen mehr Zwillingsschwangerschaften durch künstliche Befruchtung zustande, das Alter der Schwangeren wird höher!“ so OA Dr. Bogner, Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Hinzu kommen die seit jeher bekannten Ursachen für zu frühe Geburten: Schwangere erkranken an Infektionen, der Gebärmuttermund ist zu schwach, die Mütter leiden unter Zuckerkrankheit, Anämie oder einer Gestose (Schwangerschaftsvergiftung).
OA Dr. Martin Wald: “Wir legen großen Wert darauf, dass gefährdete Mütter schon in der Schwangerschaft zu uns gebracht werden. Das erhöht die Überlebenschancen des Kindes. Erwiesenermaßen haben transportierte Kinder unter 1500g Geburtsgewicht schlechtere Chancen! Bei drohender Frühgeburt ist den Frauen geraten, sofort um die Verlegung ins nächstgrößte Zentrum anzusuchen. Denn die Qualität der Neugeborenen-Medizin kann über ein ganzes Lebensschicksal entscheiden.“

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