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welsÜberregionales | Wirtschaft | 31.12.2020

Busantrieb war mit Wasserstoff im Testeinsatz

Wasserstoff als eine Umweltlösung

August 2021 - Geradezu grotesk: Ausgerechnet am 10. August 2021, an dem die ‚Kronen Zeitung‘ einen Bericht des Weltklimarates im Aufmacher-Titel eine ‚Weltuntergangs-Szenerie‘ (siehe Bild) verbreitete, stellten der heimische Technologie-Trendsetter FRONIUS zusammen mit dem Land OÖ, der Firma Solaris Austria und Wels-Linien-Betreiber sab-tours den Antriebsstoff der Zukunft an Hand eines mit Wasserstoff betriebenen Linienbusses vor. Die Medien zählen leider aktuell zu den zusätzlich Verunsicherern in Krisenmomenten - sensationshaschend und damit rücksichtslos als Negativisten auf Kosten der Gesamtbevölkerung...
Zehn Tage lang stand der Bus für die Welser Linie 2 zum Test zur Verfügung, Interessierte konnten diesen Einsatzbus mit einer kostenlosen Mitfahrt nutzen. Wer sich über die gesamte Testphase up to date halten will, dem wird die Infoseite: www.hydromotion.at ans Herz gelegt. Hier gibt es alle Informationen über das Projekt, den Bus, Routen- und Streckenpläne, die Stakeholder sowie Einblick in den täglichen Reiseblog.
Hydro-Motion - Aus einer Science-Fiction..
… wird reales, 100 % ökologisches Pilot-Projekt

Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist. Die so aufgespaltenen Elemente des Wassers, Wasserstoff und Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energieversorgung der Erde sichern. Das Wasser ist somit die Kohle der Zukunft…
Wels fährt ab auf einzigartiges und 100 % ökologisches Mobilitäts-Pilotprojekt. Ab sofort ist also ein Wasserstoffbus der Firma Solaris zehn Tage lang in Wels im Probe-Linienbetrieb unterwegs. Für den Antrieb – und das ist absolut einzigartig – werden lediglich die natürlichen Energieträger Sonne, Wind und Wasser verwendet.
Das Pilotprojekt und die sich daraus ergebenden Erkenntnisse werden genau evaluiert und sollen der technologischen Weiterentwicklung dienen. Und die kostenlose Mitfahrgelegenheit war garantiert!

Hydro-Motion – EU-Klimaziele fordern Technologieoffenheit
Für die Erreichung der EU-Klimaziele und der damit verbundenen Reduktion der CO2-Emissionen wurde die EU-Richtlinie der Clean-Vehicle-Directive erlassen. Damit soll der Einsatz alternativer Antriebe unter anderem im öffentlichen Verkehr reguliert werden. Mittels Quotenregelungen bei der Neubeschaffung von Bussen soll eine Verkehrswende eingeleitet werden.
Im ersten Referenzzeitraum von August 2021 bis Ende 2025 sollen rund 45 % der neu anzuschaffenden Busse auf alternativen Antriebssystemen basieren. Ab 2026 steigt dann die Quote auf 65 %. Basierend auf dieser EU-Richtlinie wurde das Österreichische Straßenfahrzeug-Beschaffungsgesetz verfasst. Für die Einsatzfahrzeuge des Landes bestehen gleiche Quotenregelungen.
Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner: „Umweltschutz bedeutet, dass wir sorgsam und pflegend mit unserer Heimat umgehen. Natürlich bedeutet das langfristig auch, dass wir die Emissionen im Verkehr reduzieren und eine saubere Mobilität sowie die dafür notwendigen Technologien systemunabhängig fördern müssen. Auch wenn das Gesetz Länder und Gemeinden vor massive Herausforderungen stellt, wollen wir mit gemeinsamen Kräften die Weichen für die Zukunft positiv ausrichten“.
Um die Gesetze einhalten zu können, muss das Ziel lauten, die Busverkehre langfristig auf emissionsfreie Antriebe umzustellen. Dazu müssen Technologieforschung und praxisnahe Pilotprojekte mit großer Motivation und viel Elanumgesetzt werden. Die Erfahrungswerte, die sich daraus generieren, sind relevant für den zukünftigen Einsatz im Linienbetrieb.
Besonders im überregionalen Busverkehr verspricht der Wasserstoff viele Vorteile, die genutzt werden müssen. Neben der Reichweite und der schnellen Betankung erhält der Fahrgast durch die leise und emissionsfreie Antriebsform auch qualitative Vorzüge beim Reisekomfort. Um diese Vorteile den Fahrgästen zu vermitteln und den Einsatz von 100 % ökologisch erzeugtem Wasserstoff im Linienbetrieb zu erproben, wird bis 20. August der moderne Wasserstoffbus in der Region Wels im täglichen Linienbetrieb eingesetzt.
Hydro-Motion – Wasserstoff als Kraftstoff der Zukunft
Ohne entsprechenden Kraftstoff kann ein Fortbewegungsmittel keinen Antrieb erzeugen. Mit den beiden zentralen Komponenten Wasser- und Sonnenenergie kommt in das oö. Pilot-Mobilitätsprojekt erst Bewegung.
Mittels Elektrolyse wird aus erneuerbarem Strom und Wasser in Thalheim dank des Technologie-Leaders FRONIUS zu 100 % ökologischer Wasserstoff erzeugt. Dieser wird gespeichert und steht zur Betankung des Urbino 12 hydrogen Wasserstoffbusses der Firma Solaris kostenfrei zur Verfügung.

Fronius-Geschäftsführerin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß: „Grüner Wasserstoff stellt sowohl eine nachhaltige Alternative zu fossilen Treibstoffen in der Mobilität, als auch eine Möglichkeit zur Langzeitspeicherung für erneuerbare Energie dar. Aufgrund dieser Überzeugung erforschen und entwickeln wir bei Fronius seit nun bereits rund zwei Jahrzehnten Wasserstofflösungen und sind so zum Innovationsführer im Umgang mit grünem Wasserstoff aus erneuerbarer Energie geworden“.
Die Betankungsanlage der Firma Fronius, der sogenannte Solhub, ist eine am Markt bereits verfügbare, schlüsselfertige Systemlösung zur Erzeugung, Speicherung, Verteilung sowie Rückverstromung von erneuerbarem Wasserstoff. Diese Innovation ist gleichzeitig der Grundstein des nachhaltigen Mobilitätsprojekts, welches in Österreich einzigartig ist.
In der Testphase erfolgt die Betankung des Busses über dieses Anlagensystem. Täglich wird der Bus mit rund 13 Kilogramm Wasserstoff befüllt. Das passiert in einem rund 15-minütigen Tankprozess. Mit der getankten Menge kann der Wasserstoffbus etwa 160 Kilometer zurücklegen.
Hydro-Motion – Unterwegs mit Solaris Urbino 12 hydrogen
Der wasserstoffbetriebene Solaris Urbino 12 hydrogen ist mit einer ultramodernen Brennstoffzelle ausgestattet, die als eine Art Mini-Wasserstoff-Kraftwerk an Bord des Fahrzeugs fungiert. Dank der im Fahrzeug eingesetzten Technologie erzielt der Bus mit einer vollen Tankfüllung eine Reichweite von mindestens 350 bis 400 Kilometer.
Die elektrische Energie in der Wasserstoff-Brennstoffzelle wird über eine umgekehrte Elektrolyse von Wasser erzeugt und dem Antriebssystem direkt zugeführt. Die einzigen Produkte der chemischen Reaktion in der Brennstoffzelle sind Wärme und Wasserdampf.
Das Fahrzeug emittiert somit absolut keine Schadstoffe. Die moderne Ausstattung, der bequeme Innenraum und vor allem der umweltfreundliche Antrieb garantieren einzigartige Reiseerfahrungen für Fahrpersonal und Fahrgäste.
Anna Mejer, General Managerin bei Solaris: „Die Vorzüge des Wasserstoffs als Energieträger sind unbestritten. Dank seiner Energiedichte und des geringen Gewichts kann er eine saubere Energiequelle für Stadtbusse werden, die Tagesreichweiten von mindestens 350 km bei einer Tankfüllung emissionsfrei zurücklegen können. Somit können die Busbetreiber die Busse mit den konventionellen Antrieben eins zu eins gegen die wasserstoffbetriebenen Buse ersetzen, d. h. es müssen keine zusätzlichen Fahrzeuge angeschafft werden und die bestehenden Fahrpläne können erhalten bleiben.“
Der Energy Globe Award hebt hervor
Die ausgezeichneten Projekte der alljährlichen Umweltpreise zeigen zu allen Lebensbereichen erfolgreiche Lösungen auf, die im Einklang mit unserer Natur stehen. Hierbei sind es einerseits Lösungen für die Entwicklungsländer aber auch die Industriestaaten, die unterschiedliche Ansätze bringen.
Ein Schwerpunktthema war zuletzt die Verfügbarkeit von Trinkwasser, wo ein Projekt aus Österreich zum Weltsieger gekürt wurde. Weitere Themen waren die emissionsfreie Erzeugung und Speicherung von Energie in Form von ökologischem Wasserstoff, Methan oder Methanol oder Wasserbatterien.
Ein weiteres wichtiges Thema ist, wie man landwirtschaftliche Flächen wieder fruchtbar machen und eine ökologische Landwirtschaft betreiben kann, auch indem man neue Formen der Wasserspeicherung und spezielle ökologische Düngungsmethoden nutzt.
Es ist unglaublich, welche Vielfalt und Qualität die eingereichten Projekte haben. Dies zeigen nicht nur die Nominierten und Sieger bis zum Energy Globe World Award, sondern auch die nationalen Sieger aus allen 187 teilnehmenden Ländern.
Alle Informationen zu Siegern und Nominierten im Detail, aber auch nationale Sieger findet man unter
www.energyglobe.info
Außerdem sollte man den modernsten Diselkraftsoff nicht einfach verteufeln

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