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welsWels Stadt | Geschehen | 04.02.2010

Der Rechtsweg wurde hier eindeutig umgangen

Konzert-Startfehler vom Veranstalter

Die einer säumigen und entscheidungsschwachen Stadtpolitik angelasteten Fehler bezüglich des geplanten AC/DC-Konzerts auf dem Welser Flugplatzgelände (Foto) sind nur vom Veranstalter ausgegangen. Hätte man vorher um eine Bewilligung angesucht, dann wäre der Konzertvertrag aus Zeitgründen sicherlich nie zustandegekommen und das Millionengeschäft an Wels vorbeigegangen. 
Die Stadt Wels hat die Fakten rund um das geplante Konzert der Rockband AC/DC am 22. Mai längst veröffentlicht. Der Leiter der zuständigen Bezirksverwaltung am Magistrat, Dr. Bernd Spitzer, nahm dazu Stellung. Hier Auszüge davon: 
+ Die zuständige Behörde, die das veranstaltungsbehördliche und naturschutzrechtliche Verfahren abzuwickeln hat, ist in erster Instanz der Magistrat Wels und nicht das Land OÖ. Dieses kann erst in zweiter Instanz tätig werden, falls gegen einen etwaigen positiven erstinstanzlichen Bescheid ein Rechtsmittel (z.B. Berufung) eingelegt werden sollte. 
+ Zum Zeitpunkt, als die Agentur LS Konzerte als Veranstalterin bereits mehrere zehntausende Karten im Vorverkauf abgesetzt hatte, war beim Magistrat Wels noch kein Ansuchen auf Bewilligung der Veranstaltung eingelangt! Es waren auch noch keinerlei Pläne, Konzepte etc. vorgelegt worden.
+ Nicht zuletzt aus diesem Grund hat auf Initiative von Bürgermeister Dr. Peter Koits am 11. Jänner eine Besprechung mit Vertretern der Veranstalterin statt gefunden. Die Agentur LS Konzerte hat dabei erstmals ihre Vorstellungen inklusive Terminplanung präsentiert. Anwesend waren dabei auch Experten aus den Bereichen Verkehr, Sicherheit sowie Vertreter der Einsatzorganisationen.
+ Da es zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere kritische Stimmen (vor allem aus dem Bereich des Naturschutzes) gegeben hat, wurde entschieden, auch einen namhaften Experten zu diesem Gespräch beizuziehen. Dieser kennt das Flugplatzareal nahezu wie seine Westentasche: Er hat dort u.a. mehr als ein Jahr lang umfassende Studien über die gesamte Tierwelt (also nicht nur über die Brachvögel) und darüber hinaus auch die Pflanzenwelt des Flugplatzes durchgeführt.
+ Es war seitens der Stadt Wels nie geplant, dass diese Besprechung mit den Kritikern werden sollte. Die Bezeichnung „runder Tisch“ wurde diesbezüglich von keinem Vertreter der Stadt Wels verwendet, sondern wurde in den Medien geprägt.
+ Die u.a. in der Presseaussendung vom 11. Jänner vorgestellte mögliche Lösung bedeutet noch keine positive Bewilligung durch die Stadt Wels! Es ist nur das Ergebnis dieser Besprechung, in der die anwesenden Experten überein gekommen sind, dass unter folgenden Auflagen eine Durchführung des Konzertes möglich wäre:
a) Schonende Flächeninanspruchnahme des Geländes im Sinne des Naturschutzes: 90 Prozent des Flugplatzes bleiben unberührt!
b) Die Beschallungs- und Lichtachsen werden auf Minimierung der Immissionen wie Lärm und Licht ausgerichtet (Hier geht es nur um die Ausrichtung der Bühne weg vom vermuteten Standort der Tiere und nicht etwa um Obergrenzen für Lautstärke und Lichtintensität! Dies hat auch die Konzertagentur bereits dargelegt).
c) Rekultivierung der beanspruchten Wiesenflächen im Bereich des Hangars.
d) Ökologische Beweissicherung durch Sachverständige vor und nach dem Konzert.
+ Die immer wieder geforderte Prüfung von Alternativ-Standorten ist zur Zeit im Gange. Mit einem Ergebnis ist noch im Laufe des Februar zu rechnen.

Bemerkung: Ein versierter Veranstalter könnte sich vorstellen, dass aus Wels bei der Vorplanung ein klares "Ja zum Konzert" abgegeben wurde. Ansonsten sei die Unterschrift (und Vorauszahlung!) bei einem derart kostspieligen Vertrag wirtschaftlich schwer bedenklich gewesen.
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