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welsWels Stadt | Kreuzschwestern | 26.10.2007

Österreich, Ungarn, Bayern & Slowenien vereint

Kreuzschwestern-Kompetenz

Innerhalb der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz wurde offiziell mit 4. Oktober 2007 ein neuer bedeutender Schritt in die Zukunft gesetzt: Sechs Provinzen (!) aus Österreich, Ungarn, Bayern und das Vikariat Slowenien sind damit zur Provinz Europa Mitte zusammengeführt worden. Sr. Maria Bosco Zechner (im Bild rechts) und Sr. Gabriele Schachinger führen das Leitungsteam an.
Die Provinzleitung wird Ihren Sitz in nach Fertigstellung des neuen Provinzhauses 2008 in Wels haben. Bis dahin wohnen die Schwestern im Heim „St. Raphael“ in Bad Schallerbach.
Sr. Louis-Henri Kolly, Generaloberin der Kreuzschwestern: „Das Bild der europäischen Gesellschaft spiegelt sich auch in den Ordensgemeinschaften wieder: Wenig Nachwuchs und viele ältere Schwestern. Wir wollten die Augen vor dieser Realität nicht verschließen, sondern zukunftsweisende Schritte schaffen, um unsere Werte und Ziele der Gesellschaft auch weiterhin zu vermitteln!“
Sr. Maria Bosco Zechner, Provinzoberin der neuen Europa Mitte: „Vor drei Jahren starteten die Vorbereitungen für dieses Großprojekt. Unter dem Leitmotto „Ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe. Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“ gelang der nicht leichte Zusammenführungsprozess. Die neue Provinz Europa Mitte wird die Internationalität und das Bewusstsein der Kongregation fördern, sie weitet die Sicht und öffnet neue Möglichkeiten.“
Das neue Provinzhaus in Wels
Nach eingehender Entscheidung und Beratung fiel die Entscheidung für den Standort der neuen Provinzzentrale auf Wels. „Es geht um geistige Werte, Neues zu fördern. Es muss eine neue Provinz und eine neue Identität entstehen. Es geht dabei um Zusammenlegung, nicht um Vereinnahmung. Daher ist ein neutraler Ort absolut wichtig!“ so die Generaloberin.
Wels hat alle diese Ansätze erfüllt, zudem sprachen auch die verkehrsgünstigen Lage inmitten der neuen Provinz sowie das Grundstück in der Neustadt für diese Entscheidung. Wels war 1860 der erste Ort der damaligen österreichisch-ungarischen Monarchie, in dem sich die Schwestern niederließen.
Am 26. März 2007 wurde mit dem Spatenstich der Start für den Bau des neuen Provinzhauses gegeben. Das Haus zeichnet sich durch moderne und zukunftsweisende Architektur aus, das Baugeschehen wird von den Schwestern mit Interesse verfolgt.
So werden im Untergeschoß Meditationsräume, Archiv- und Wirtschaftsräume Platz finden. Das Zentrum des Hauses, die Kapelle, findet sich nahe dem Eingang. Weiters sind im Erdgeschoß Büroräume und Besprechungsräume vorgesehen. Im 1. Stock findet sich der Wohnbereich der Schwestern. Bis Juni 2008 soll das neue Provinzhaus bezugsfertig sein, bis dahin hat die Provinzleitung in Bad Schallerbach ein Zwischenquartier bezogen.
Aufgabenbereiche der Provinz Europa Mitte
Insgesamt rund 800 Schwestern gehören zur neuen Provinz, die Zahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Betrieben der Kreuzschwestern sind jedoch mehr als 4000.
„Das Gesundheitswesen, sowie Schule und Bildung sind die Branchen, auf die wir in der neuen Provinz Europa Mitte unseren Fokus legen!“ erläutert Sr. Gabriele Schachinger, Provinzassistentin Europa Mitte.
In folgenden Bereichen und Betrieben, wird die neue Provinz ihre Tätigkeiten haben:
Schule und Bildung: Kindergärten, Horte, Internate, Pflichtschulen, Höhere Schulen, berufsbildende Schulen, Fortbildung
Altenbetreuung: Altenheime, Pflegeheime
Gesundheitswesen: Öffentliche und private Krankenhäuser, Institute
Behindertenbetreuung: Wohnen, Ausbildung und Beschäftigung
Gästehäuser: Besinnung, Erholung, Bildung
Wirtschaftsbereiche (Beteiligungen): ausgelagerte Betriebe, welche die Kernleistungen der Provinz unterstützen.

Der Orden der Kreuzschwestern...
...Kreuzschwestern entstand im 19. Jahrhundert als Antwort auf die wachsende Not infolge der geistigen, wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen. Kranke und alte Menschen waren vielfach ohne Betreuung, Arme und Einsame ohne Obdach, Kinder ohne Aufsicht und es fehlte vielfach an Ausbildungsmöglichkeiten.
Pater Theodosius Florentini, OFMCap (1808-1865) und Schwester Maria Theresia Scherer (1825-1888) gelten als die Gründer des Ordens. 1845 wurde Theodosius Dompfarrer von Chur, Kanton Graubünden. Er gründete sein erstes Spital und berief zur Leitung desselben Schwester Maria Theresia. 1855 erwarb er in der Zentralschweiz den Nigg'schen Hof, ein unbewohntes Bauerngut auf einem Hügel Ingenbohls am Vierwaldstättersee.
Dieser Hof entwickelte sich zum Mutterhaus und Schwester Maria Theresia Scherer wurde 1857 zur ersten Generaloberin gewählt. Als Mutter Maria Theresia am 16. Juni 1888 starb, wirkten bereits 1658 Schwestern in 434 Ordensniederlassungen auch schon außerhalb der Schweiz, so in Italien, Süddeutschland und Österreich.
Die zeitgeschichtlichen Krisen haben die Entwicklung der Kreuzschwestern mitgeprägt. Sr. Louis Henri-Kolly, Generaloberin, formuliert die Ziele der Kreuzschwestern für das 21. Jahrhundert: “Wir sind ein moderner Konzern, der von Frauen getragen wird, aber wir sind nicht gewinnorientiert. Unser Ziel ist es, die Bedürfnisse der Zeit wahrzunehmen und Antworten für die Menschen zu geben. Dabei, und das ist unser Hauptaugenmerk, wird von uns der Mensch immer in seiner Menschenwürde erkannt!“
Die Kreuzschwestern sind heute ein weltweiter Konzern mit Niederlassungen in vier Kontinenten und mehr als 20.000 Mitarbeiterinnen. Die derzeitigen Einsatzbereiche der Kreuzschwestern sind in den Ländern Schweiz, Österreich, Deutschland, Italien, Kroatien, Slowenien, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Rumänien, Russland, Indien, Taiwan, USA, Brasilien und Uganda.
„Unsere Schwerpunkte haben sich im Laufe des letzten Jahrhunderts von Europa in die so genannten 3. Welt Länder verlegt. Hier, wo materielle Nöte und täglicher Überlebenskampf das Leben der Bevölkerung prägt, finden die Schwestern und Ihre Hilfestellungen großen Zuwachs. In Europa, sehe ich die Einsamkeit der Menschen als unsere wichtigste Aufgabe für die Zukunft!“
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