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welsWels Stadt | Geschehen | 28.12.2010

Nach Neumayr-Abend bereits im Familiengrab

Abschied von „Dino“ Naderhirn

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Es war wie ein Abschiedsgeschenk an seine Freunde in Wels: Johannes „Dino“ Naderhirn (Bild), nach einigen Flops erfolgreich nach Wien ausgewandert, organisierte am 23.11.2010 für die Brüder Rudi und Horst Neumayr einen absoluten Freudentag. 
Vier Wochen später verabschiedete sich Mag. Johannes Naderhirn von dieser Welt - er überstand eine plötzlich aufgetretene schwere Krankheit nicht und verstarb in Wien in einem Krankenhaus. Das Begräbnis fand am 30. Dezember im Welser Stadtfriedhof statt. LAbg. Doris Schulz hielt einen sehr bewegenden Nachruf für einen Menschen mit besonderen Begabungen, der aber auf psychologische Behandlung seiner Mitmenschen verzichtete.   
Freude und Trauer liegen oft nahe beinander. Dank „Turbo“ Johannes Naderhirn entwickelte sich die Präsentation des Neumayr-Buches im OÖN-Medienhaus auch zu einem unvergesslichen Erlebnis für die vielen langjährigen Stammgäste.
FILMBEITRAG. Wir bringen eine Zusammenfassung des Neumayr-Abends im OÖN-Medienhaus in einem Acht-Minuten-Beitrag. Hier ist auch der verstorbene Buchautor noch im vollen Einsatz zu sehen. 
Schon eine Stunde vor dem offiziellen Beginn des Abends drängten sich viele bekannte Gesichter von anno dazumal im gastfreundlichen Hause der OÖN, wo Gastgeber Lokalressort-Chef Fritz Müller und das Film-Duo Naderhirn-Hirnschrodt alles für einen vergnüglichen Abend vorbereitet hatten.
Vor 45 Jahren übernahmen Horst und Rudi Neumayr das Ruder in der damaligen Branntweinhandlung ihrer Eltern in der Hafergasse. Leider genießen die beiden Originale längst ihren Ruhestand. Nun lassen sie die Welser noch einmal an ihren Erlebnissen rund um die weitum bekannte Weinstube teilhaben. Johannes „Dino“ Naderhirn lieh den Brüdern sein Ohr und schuf aus den Erzählungen das Buch „Die Neumayr-Story, Die Geschichte einer kleinen Weinstube“.
Da waren die Neumayr-Anekdoten
Ob es die Leseproben vom Autor oder die Einwürfe von Horst und Rudi Neumayr waren, da kamen Erinnerungen auf und die Besucher amüsierten sich (auch durchwegs stehend) königlich. Der Stammgast Numero ein war Altwarenhändler Franz Riedl, der bei den Neumayrs sein „Büro“ hatte, die Weinstube-Telefonnummer als Kontaktadresse führte und tagtäglich für Stimmung und großen Umsatz sorgte.
Und dazu die musikalischen Höhepunkte
Da war ein Gus Backus, der extra aus München angereist kam, um seine Oldies wie „Da sprach der Häuptling“ und „Der Mann im Mond“, begleitet vom Duo Gausch/Riha und Martin Pyrker vorzutragen. Der heute 73-jährige Gus, der in München lebt, hat einen Schlaganfall gut überstanden und berichtete, dass er als Amerikaner in Deutschland stationiert war und den deutschen Schlagertext gar nicht selbst verstanden hat.
Da war ein Karl Merkatz via Internet live zu geschalten, der kürzlich seinen 80iger feierte und den Jahreswechsel zum Jahr 2000 nach seinem Silvesterauftritt im Stadttheater als Frosch in der Fledermaus-Operette bei den Neumayrs verbrachte.
Da waren Günther Gausch und Wolfgang Riha, die ihr Neumayr-Lied und Wels-Lied wieder auferstehen ließen. Da war Karl Haider, der mit seiner Uraltquetschen die zu den Neumayrs passende Heurigenmusik anstimmte. Und Stammgast Martin Pyrker, der in Wels als Boogie-Woogie-Künstler heimisch wurde.
Da entstand eine Stimmung wie anno dazumal, als es in der Weinstube Neumayr „heiß“ her ging. Für alle, die einmal die Hochstimmung bei „Horstl hin und Horstl her“ in der Weinstube, bei den Hafergassen-Festen oder am Neumayr-Stand in der Messe-Weinkost miterlebten, ist das Neumayr-Buch sicher eine Leselektüre wert.
Zum Autor: Johannes Naderhirn, gerade heuer erst ein 50iger geworden, war 1979 jüngster Gemeinderat in Wels Österreichs, von 1982 bis 1986 Obmann der Welser JVP, schloss 1984 sein BWL-Studium in Linz ab und war als Querkopf 1985 aus der VP-Fraktion ausgeschlossen worden. Als „wilder“ Gemeinderat sorgte „Dino“ sechs Jahre lang für so manche Aufregung, fiel auch durch ungewöhnliche, aber wirkungsvolle Ideen auf.
Der Kreativkopf sorgte später als Tourismusmanager am Millstättersee für enorme mediale Auftritte und kehrte dann nach Wels mit einem Männer-Geschenkshop in die Gortana-Passage und schließlich in den elterlichen Juwelier-Betrieb zurück.
Ab nach Wien. Nach einem persönlichen und wirtschaftlichen Hoppala fand „Dino“ in Wien wieder einen Halt in einer Partnerschaft und als Absolvent zweier Studienbereiche.
Neben Büchern arbeitete er an Dokumentarfilmen mit seiner Lebenspartnerin Beatrice Hirnschrodt und war zuletzt in Begleitung einer Kamera wieder im Welser Geschehen unterwegs, um via Privatsender „Austria 9“ Berichte zu verbreiten.
Zur Verlegerin: Mag. Doris Schulz, Landtags-Angeordnete und Verlegerin, hat erst die Möglichkeit geschaffen das Buch mit ihrem
 Medienfrau-Verlag kurzfristig herauszubringen,
Buch-Neuerscheinung: Hannes Naderhirn. Die Neumayr Story. Geschichte einer kleinen Weinstube. 126 Seiten, broschürt mit s/w Fotos. Bereits im Buchhandel zum Preis von 14,90 Euro erhältlich. ISBN 978-3-902565-18-1.
Helmut-Erhardt-Fotos: „Triumvirat“ Rudolf Neumayr, Johannes Naderhirn und Horst Neumayr. - Günther Gausch, Gus Backus, Martin Pyrker und Wolfgang Riha. - „Geh Mama, schau oba“ knieend mit Karl Haider und Horst Neumayr, der hier auch dem Himmelvater dafür dankt diesen Abend so herzerfrischend erleben zu dürfen. Die Familie und Verwandten feierten (wenn auch als Zaungäste) mit. 
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