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welsWels Stadt | Politik | 01.02.2017

VP & FP sind einig: Verbesserung des Innenstadt-Systems

Verkehrsströme vor Umlenkung

Seit Jahrzehnten gab es in Wels nach Wahlen immer wieder den Wunsch die Verkehrsströme in der Innenstadt besser zu lenken. Dabei kamen leider nur neue Einbahnlösungen, eine Verhinderung der Öffnung der Eisenhowerstraße und leichte Verbesserungen des Schilderwaldes heraus.
Seit den Gemeinderatswahlen 2015 gibt es aber endlich ein Umdenken. FP & VP sind sich einig: Öffnung der Eisenhowerstraße von Westen her, unnötige Einbahnen aufheben und die Beschilderung möglichst übersichtlich zu gestalten.
Die positive Zusammenarbeit zwischen FP und VP manifestiert sich nicht nur durch verbesserte Sicherheit, den Marken- und Positionierungsprozess und das so erfreulich gestartete Wirtschaftsservice. Auch die mangelhafte Verkehrsführung soll bald durch neue sinnvolle Lösungen ersetzt werden.
Es war einmal! Wer erinnert sich noch an die Aussagen des ehemaligen Vizebgm. Dr. Bernhard Wieser: „Wichtig ist das Kommen der Gäste, heraus müssen sie selbst finden.“ Der groteske Höhepunkt war schließlich die Einbahnführung in der Ringstraße (Bild) mit Absperrung des Fuzo-Übergangs. Diese Wieser-Schnappsidee wurde vom Bürgermeister Bregartner allerdings rasch beendet...
Die VP-Mandatare sprechen sich jetzt für eine Evaluierung des Innenstadtverkehrskonzepts aus und wünschen sich:
+ Öffnung der Eisenhowerstraße (allerdings nur in Verbindung mit der Öffnung Roseggerstraße bzw.  Umdrehen der Einbahnregelung Herrengasse).
+ Überprüfung der Kurzparkregelung im Innenstadtbereich (Gebührenzone, Parkdauer, etc.)
+ Moderne Parkraumbewirtschaftung (Stichwort Bewohner- und Dauerparkkarten)
+ Regelmäßige Überprüfung der Beschilderung  
+ Dem Kaiser-Josef-Platz eine Identität und die Möglichkeit zu einer positiven Entwicklung geben (Verlegung Busdrehscheibe!). Anmerkung: Sowohl Knoflacher als auch Rinderer haben sich als Verkehrsexperten einst gegen eine Busdrehscheine auf dem KJ ausgesprochen.
+ Initiativen für Bewohner-Parken in öffentlichen Tiefgarage

Zuzüglich setzt sich das Wunschprogramm im überregionalen Verkehrsnetz fort. Zu diesen Überlegungen gehören aus VP-Sicht:
+ 4 Spuriger Ausbau der B1 Richtung Linz und Richtung Vöcklabruck
+ Echter Railjet Halt in Wels
+ Umbau der Anschlussstelle Wels-Nord als „Kleeblatt“
+ Nordspange im Bereich Wels-West inkl. raschem Baubeginn der Abfahrt Wels-Wimpassing

Auch auf die Radfahrer will man nicht vergessen. Das Netz der Radwege ist sehr lückenhaft und teilweise die Verkehrsführung hinterfragenswert (Stichwort Radweg Laahen). Der Verein der Welser Radler liefert viele richtige und wichtige Beiträge in dieses Bereich, welche aus Sicht der VP mehr Beachtung geschenkt werden muss. Einer der einstigen Höhepunkte waren diese all-directions-Hinweisschilder (Bild) an vielen Kreuzungen als zusätzliches Verwirrspiel.
FP: Einbahnsystem möglichst komplett aufheben
Die FP-Gremien freuen sich über die Unterstützung der VP im Zusammenhang mit den in Prüfung befindlichen Verkehrsmaßnahmen. Insbesondere die Öffnung der Eisenhowerstraße in Verbindung mit der Öffnung der Roseggerstraße und der Umdrehung der Einbahnregelung Herrengasse sei ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Verkehrsflusses von West nach Ost. Die Verkehrszählung wurde diesbezüglich bereits durchgeführt, die Machbarkeitsstudie sollte in etwa zwei Monaten vorliegen.
Nicht vergessen werden sollte in diesem Zusammenhang aber überdies die Prüfung der KJ-Öffnung in beide Richtungen. Auch die Öffnung der Dr.-Salzmann-Straße zwischen der Pollheimerkreuzung und dem KJ in beide Richtungen wird mit zu prüfen sein.
Die Umsetzung von Einzelmaßnahmen ist jedoch nicht anzustreben, da dies zu einer einseitigen Belastung von bestimmten Straßenzügen führen könnte. Es muss daher jedenfalls über eine „Big-Bang-Lösung“ nachgedacht werden.
Verlegung der Busdrehscheibe wäre vorrangig
Im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Kaiser-Josef-Platzes ist die Präsentation des Ergebnisberichts am 8. Februar zu den möglichen Standorten der Busdrehscheibe abzuwarten. Bisher haben die Experten jede alternativ aufgezeigte Verlegungsmöglichkeit wegen der fehlenden Machbarkeit abgelehnt. Gerade wegen der Verlegung des Amtsgebäudes II in das Greif-Gebäude ist auch zukünftig die gute Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem öffentlichen Nahverkehr anzustreben.
Unbedingt notwendig ist aus Sicht der FP der vierspurige Ausbau der Bundesstraße 1 Richtung Linz und Vöcklabruck, wobei diesbezüglich am 26. Jänner bereits Gespräche mit LR Steinkellner geführt wurden.
Ein echter Railjet-Halt in Wels wurde zwar vom damaligen ÖBB-Generaldirektor Kern versprochen, ist aber aufgrund der Trassenverordnung nicht möglich. Die Westbahn hat bereits schriftlich der Stadt Wels ihre Bereitschaft mitgeteilt, mit ihren neuen „railjet-ähnlichen“ Schnellzügen in Wels zu halten, um eine Änderung der Trassenverordnung wurde ersucht. Allerdings wurde dieses Ansinnen bisher abgelehnt.
Auch der Ausbau des Radnetzes hat aus Sicht der FP hohe Priorität und ist bei einer Generalüberarbeitung des Verkehrskonzeptes mit zu bedenken. Zur überregionalen Akkordierung wurde erst im Jänner ein Verband mit den umliegenden Gemeinden im Rahmen eines EU-Projektes gegründet.
Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Wels hatte in der Vergangenheit den Ruf, dass man nicht in die Stadt hinein findet und auch nicht wieder hinaus. Durch die Öffnung des Einbahnsystems soll ein leichteres Zurechtfinden auch für Nicht-Welser sichergestellt werden“. Verkehrsreferent Vzbgm. Gerhard Kroiß: „Im Verkehrsausschuss wurden die nun aufgeworfenen Fragen bereits diskutiert, an einer Umsetzung sollte bei entsprechender Machbarkeit so rasch wie möglich gearbeitet werden.“

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