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welsWels Stadt | Wirtschaft | 01.10.2020

Kaiser-Josef-Platz könnte zur Wohlfühl-Zone werden

Grünlösung für Busdrehscheibe

Es hat schon Jahrzehnte benötigt, um eine klare und sinnvolle Lösung für den Kaiser-Josef-Platz zu finden. Die einstige Durchzugsstraße mit Mittelpunkt Hotel Greif wurde vor Jahrzehnten mit einer Tiefgarage und dem Durchzugs-Stopp versehen.
Doch gerade die unschöne Busdrehscheibe verhinderte eine sinnvolle Neugestaltung. Bis ein Architekten-Team kam, das nun bei einem Wettbewerb eine Grünlösung mit einer offensichtlich kdealen „Entschleunigung“ der Businsel-Lösung anbieten konnte.
Der Applaus war dem Wiener Planungsbüro Steinkogler Aigner Architekten ZT GmbH schon bei der Jurysitzung sicher, bei der öffentlichen Präsentation gab es eine breite Zustimmung für das Prestige-Projekt. Immerhin mindestens rund sieben Millionen Euro will die Stadt investieren, um die nun geplante Wohlfühlzone auf dem durch seine Lage West-Ost windanfälligen Platz zu schaffen.
Die geplante Neugestaltung überzeugt mit vielen ökologischen Akzenten und soll bis im Herbst 2021 umgesetzt werden. Im nächsten Frühjahr werden die Bauarbeiten starten.
Der Architekt DI Michael Aigner aus Molln (Bild links) hat ín Kooperation mit dem in Wels geborenen Landschaftsarchitekten DI David Dobetsberger aus Kirchdorf (Bild rechts) zahlreiche grüne Akzente vorgesehen. Dazu zählen auch zwei neue Brunnen und Wasserfontänen, um gemeinsam mit dem Grün von Bäumen und Sträuchern dem Platz eine besondere Note zu geben.
Besondere Lösung für Busdrehscheibe-Dach
Das architektonisch unschöne Glasdach auf der Busdrehscheibe soll von einem Gründach mit einer löchrig-runden Konstruktion abgelöst werden.
Mit den dann auch gerade angeordneten Bus-Stellplätzen sowie den umrahmenden Brunnen und Fontänen wird dieser Bereich in die Gesamtlösung des Platzes eingebunden werden. Auch der Tiefgaragen-Abgang auf Höhe Bäckergasse bekommt ein grünes Dach.

Bäume in Pflanzgruben
Das Problem für die Anpflanzung von Bäumen über der Tiefgaragen-Decke kann der erfahrene Landschaftsarchitekt lösen. Dazu können bis zu 70 Zentimeter hohe Pflanzgruben beitragen, weitere 80 Zentimeter sind noch weiter nach unten frei. Dazu werden entsprechend klimafitte Bäume (wie die Felsenbirne und der Eisenholzbaum), Gräser und Stauden angepflanzt. Die Bäume werden im Schnitt zwischen sechs und acht Meter hoch.
Das Verkehrskonzept bleibt unverändert. Die Anzahl der unbedingt notwendigen Parkplätze wird kaum reduziert, die genaue Anordnung muss noch geplant werden. Das alte Denksteinhaus vor dem KJ-Hochhaus wird durch einen Neubau ersetzt. Den Abschluss des Platzes soll dann ein kleiner Park bilden, in dem auch die Statue von Namensgeber Kaiser Joseph II. stehen könnte.
Grünflächen im Mittelteil des Platzes
Zwischen Bäckergasse und Karl-Loy-Straße können weitere Grünflächen geschaffen werden. Auf der KJ-Südseite soll genügend Platz für Märkte, Gastgärten und Dienstleistungen geschaffen werden. Auch das geplante Beleuchtungskonzept soll eine besondere Atmosphäre schaffen.
Mit dieser Neugestaltung wird eine wichtige Verbesserung des Innenstadtkerns erreicht, die angrenzende Rainerstraße Süd soll zur Begegnungszone werden, die durch die Neubauten des Greif-Wohnhauses, des neuen Amtsgebäudes mit einem attraktiven Foyer für das gründlich renovierte Stadttheater und den Neubau mit der AMS-Zentrale aufgewertet wird.
Motivation in Zeiten von Virengefahren
Bürgermeister Dr. Andreas Rabl und Innenstadtreferentin Vizebgm. Christa Raggl-Mühlberger strahlen gerade in einer auch zusätzlich herbeigeredeten Krisenzeit Positivstimmung aus, die einer Stadt wie Wels nur Beifall bringen kann. Auch wenn die Kosten noch höher werden können und im Budget noch nicht eingeplant waren, ist dieses am 21. September im Gemeinderat endgültig zu beschließende Projekt von besonderer Bedeutung.

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15.04.2024 - 22:38:25