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welsWels Stadt | Sport | 01.07.2020

Felbermayr-Express nach Rennpause unterwegs

Riccardo Zoidl zeigt nun wieder auf

Bewundernswert, aber auch finanziell in einer professionellen Firma abgesichert, hat sich das starke Radteam von Felbermayr Simplon Wels (im Bild Riccardo Zoidl) nun monatelang – ohne echtes Rennen - fit halten müssen. Immer wieder neu motivieren war dabei notwendig. Nun soll es endlich am Samstag und Sonntag mit insgesamt vier Einzelrennen im Rahmen der Ennstal Tour losgehen.
Zu Saisonbeginn wurden einige Auslandsrennen sehr erfolgreich bestritten, seit Mitte März wurden aber aufgrund der Corona-Krise alle Straßenrennen abgesagt und die Radprofis trainierten seither einzeln zuhause oder auf Straßen in der Nähe ihres Wohnortes.
Am Weekend (4./5. Juli) nahmen alle 10 Radprofis des Teams an den Einzelzeitfahren teil. Vom 7. bis 9. Juli folgten dann drei beachtliche Einzelzeitfahren auf den Großglockner, das Kitzbüheler Horn und den Rettenbachferner. International sind im Juli erste Rennen möglich, das Welser Team ist derzeit bei einer Rundfahrt in Polen (15. - 18. Juli) im Einsatz.
Aktuell: Riccardo Zoidl siegte beim Einzelzeitfahren Tauplitzalm und gewann dann die Ennstal-Tour. Jeweils zweite Plätze erreichte Riccardo beim Einzelzeitfahren Großglockner und Kitzbühler Horn, am Redtenbachferner war Zoidl Sieger.

Rennsportleiter Andreas Grossek: „Es ist wichtig, dass wir jetzt wieder mit Rennen starten können. Unsere Radprofis können es nach tausenden Trainingskilometern kaum erwarten, sich endlich wieder in Wettbewerben zu messen“.  
Wie viele andere Sportarten hat die Corona-Krise auch den Radsport und damit Einzelsportler vor eine schwere Probe gestellt. Seit Mitte März wurden sämtliche internationale Rundfahrten abgesagt, in Österreich mussten unter anderem die Tour of the Alps und die Österreich Radrundfahrt abgesagt werden, ebenso das Welser Innenstadtkriterium. Auch die Oberösterreich-Rundfahrt und die Int. Junioren-Rundfahrt mussten ersatzlos gestrichen und auf 2021 verlegt werden.
Diese Situation stellte die österreichischen Profi-Radteams auf eine harte Probe, da durch den Rennstopp bisher heuer nur geringe Vermarktungsmöglichkeiten gegeben waren. Daher sind die jetzt geplanten Rennen besonders wichtig.
Sponsoren halten Radteam die Treue
Das Team Felbermayr Simplon Wels konnte die Krise dank der Unterstützung der Sponsoren gut überstehen. Die RSW Gmbh (Rad Sport Wels) mit den Gesellschaftern Daniel Repitz, DI Harald Benesch, Thomas Illenberger und Paul Resch, die voll hinter den Welser Radprofis steht, konnte sicherstellen, dass die Verträge weiterlaufen und keine Kündigungen oder Kurzarbeit ausgesprochen werden mussten. Bild: OÖRV-Präsident Paul Resch, DI Horst Felbermayr und Daniel Repitz zählen zu den Garanten für Radspitzensport in Wels. 
RSW-Geschäftsführer Daniel Repitz: „Es ist jetzt ganz wichtig, dass wieder Rennen gefahren werden können. Ohne Sponsoren ist ein professioneller Rennbetrieb nicht möglich“. Auch für Hauptsponsor DI Horst Felbermayr war es selbstverständlich, das Team in dieser Zeit zu unterstützen. „Das Team ist völlig unverschuldet in eine Ausnahmesituation gekommen. Es war daher für uns überhaupt keine Frage, dem Welser Profi-Radteam in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen“ betont der Sportförderer.
Das erfolgreiche Transportlogistik-Unternehmen Felbermayr, das sich auch als Bauunternehmen bewährt, ist seit 2015 Hauptsponsor der Radprofis. Mitte 2021 soll die neue Zentrale des Unternehmens (im Bau) im Westen der Stadt bezogen werden, das gesamte Firmengelände im Industriegebiet Ost wird dann an Nachbarbetriebe verpachtet.
Aktuell besteht der Radkalender ab Juli
Samstag, 4. Juli: Ennstaler Radsporttage - Einzelzeitfahren national
Sonntag, 5. Juli: Ennstaler Radsporttage - Einzelzeitfahren national
Dienstag, 7. Juli: Großglockner - Einzelzeitfahren national
Mittwoch, 8. Juli: Kitzbüheler Horn - Einzelzeitfahren national
Donnerstag, 9. Juli: Rettenbachferner - Einzelzeitfahren national
15. bis 18. Juli: 63. Dookola Mazoswa Polen - Rundfahrt UCI 2.2
23. bis 26. Juli: Sibiu Cycling Tour Rumänien - Rundfahrt UCI 2.1
Freitag, 24. Juli: Postalm Sprint national
Sonntag, 26. Juli: GP Krajn Slowenien - Eintagesrennen - UCI 1.2

Trainingslager im Innviertel
Zur Vorbereitung auf die restliche Rennsaison hat die Welser Equipe vom 28. Juni bis 2. Juli ein fünftägiges Trainingslager in Waldzell im Innviertel absolviert, wobei ein wesentlicher Schwerpunkt auf das Einzelzeitfahren gelegt wurde. Für die Welser Radprofis war die lange Rennpause doppelt bitter, da für die heurige Rennsaison ein absolutes Topteam zusammengestellt wurde. Bild. Endlich Neustart in die Radsaison für das Felbermayr-Team mit Rennsportleiter Andreas Grossek. 
Österreich-Rundfahrt Gesamtsieger 2013 Riccardo Zoidl kam von der World Tour (Team CCC) nach Wels zurück und auch Topsprinter Filippo Fortin, der 2018 bereits große Siege für Wels eingefahren hat, unterschrieb wieder beim Felbermayr Express. Mit den arrivierten Fahrern Stephan Rabitsch (mehrmaliger internationaler Rundfahrtsieger, Sieger der Radbundesliga 2019) sowie Vuelta-Teilnehmer und Sieger der Rhone Alpes Isere Tour 2019, Matthias Krizek, wurde ein international konkurrenzfähiges Team auf die Beine gestellt.
Gemeinsam mit den weiteren Topfahrern Andi Bajc und Ziga Groselj aus Slowenien, Fabian Schormair aus Deutschland, Moran Vermeulen, Manuel Bosch und Lokalmatador Thomas Umhaller wird das Team beim Start der Rennsaison ab Juli alles geben.
Bedauerlicher Stopp. Bei den ersten Rennen im Februar und Anfang März noch vor der Corona-Krise wurde deutlich, wie stark das Team heuer ist: Riccardo Zoidl gewann bei der Tour of Antalya die Königsetappe und Fabian Schormair und Filippo Fortin sorgten bei den ersten Rennen für insgesamt drei 2. Plätze. Rennsportleiter Andreas Grossek hatte gemeinsam mit seinem Team für 2020 ein optimales Rennprogramm mit zahlreichen internationalen Rundfahrten zusammengestellt.
Schwierige Situation für die Radprofis während der Corona-Krise. Die Fahrer konnten monatelang keine Rennen bestreiten. Die Welser Radprofis machten trotz ihres großen sportlichen Ehrgeizes das Beste aus der Situation. Die Fahrer trainierten einzeln vor allem Indoor auf der Walze und wenn es möglich ist im Freien, auch Krafttraining stand auf dem Programm.
Die Fahrer waren via Skype in ständigem Kontakt und konnten sich so gegenseitig austauschen, motivieren und bei Laune halten. Rennsportleiter Andreas Grossek und sein Betreuerstab waren ebenfalls regelmäßig mit den 10 Radprofis aus Österreich, Slowenien, Italien und Deutschland in Verbindung.
Während in Österreich und zumindest das Training allein auf der Straße erlaubt war, durfte der Italiener im Felbermayr-Dress Filippo Fortin auch als Profisportler in der Lombardei nicht mehr auf der Straße trainieren und spulte seine Trainingspensum auf der Walze bzw. am Hometrainer herunter.
Hilfreich war in dieser Phase auch die vom ÖRV initiierte e-Cycling Liga, an der fünf Welser Radprofis teilgenommen haben. Diese insgesamt fünf Rennen waren eine willkommene Abwechslung zum ziemlich eintönigen Trainingsalltag, auch wenn es von der Distanz (die Rennen dauerten jeweils rund eine Stunde) und dem Streckenprofil her nicht mit Profi-Straßenrennen auf der Straße vergleichbar waren. Stärkster Felbermayr-Fahrer war hier der Steirer Moran Vermeulen, der die fünf Bewerbe umfassende Rennserie auf dem 5. Gesamtrang beendete.
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