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welsÜberregionales | Kommentar | 04.03.2012

Polit-PR via Medienvielfalt wie selbstverständlich

Vielfältigkeit „dank“ Steuergeld

Was früher weniger auffiel, ist im Laufe des abgelaufenen Jahrhunderts immer deutlicher, ja geradezu penetrant mit Hilfe von Steuergeldern gelungen: Politische Parteien und besonders die führenden Politiker selbst haben sich in großflächigen Inseraten mit Porträtfotos via Medien bis in die letzten Winkel der Haushalte bekannt gemacht.
Manipulation. Dazu geschickt gelenkte Zeitungsartikel, Radio- und Fernsehinterviews - und schon schien die Beliebtheitsskala der Parteien und besonders der handelnden Volksvertreter wesentlich zu steigen. Der werte Wahlbürger wird seit jeher „dank der ach so wichtigen Medienvielfalt“ politisch regelrecht manipuliert.
Vielfalt? Die vielerorts von Politikern so hervorgehobene Freude an möglichst vielen Medien hat seine Grundlage in den mit Steuergeldern gefütterten Medien aller Art. Dazu kam es geradezu zu einem Wildwuchs an großflächigen Werbeplakaten, die vielfach „unabhängigen“ Werbefirmen an allen möglichen und unmöglichen Plätzen aufgestellt werden konnten.
Parteifinanzierung. Um diese Kostenexplosion auch finanzieren zu können, musste die Parteiförderung ständig erhöht und aus der Wirtschaft mehr oder minder freiwillige Spenden aufgetrieben werden. Selbst die Politikfunktionäre werden mit Fixabgaben zur Kasse gebeten.
Überzogene Werbeflut sollte überdacht werden
Negativentwicklung. Undank ist bekanntlich weit verbreitet, so sorgen Negativschlagzeilen immer mehr für Politverdrossenheit. Der Sozialstaat wurde ausgeschöpft, die Parteikassen überfordert und die Unzufriedenheit der Wahlbürger wird immer augenscheinlicher.
Unbedarft? Noch sind sich die Politiker der Jetztzeit nicht der Gefahr bewusst, der sie bei wirklich schlechteren Zeiten ausgesetzt sein werden. Dann wird die undankbare Masse die Schuldigen schnell erkannt haben. Und dann werden dem denkenden Bürger all jene politisch tätigen Engagierten leidtun, die sich noch immer als Volksvertreter fühlen und danach auch agieren.
Was ist denn Korruption? Und was verbergen Seilschaften?
Geradezu lächerlich ist die politische und mediale Diskussion über „Anfütterung“. Da lenkt man von den tatsächlichen „Geschäftsbedingungen“ ab, die doch weltweit üblich ist. Bisher nannte man dies elegant Gegengeschäfte. Politiker und Journalistenhaben sich da gar nichts gegenseitig vorzuwerfen.
Wenn Funktionäre aller Art, von Parteien über Kammern etc., auf Gemeinkosten Informationsreisen unternehmen, dann nehmen sie oft auch Journalisten mit. Diese informieren dann (das ist allerdings keine Pflicht) über das Reiseziel und den offiziell positiven Sinn der Reise. Man wird aber dann kaum etwas darüber lesen, ob der „natürlich auf Kosten seines Medienunternehmens“ mitgereiste Eingeladene sich öffentlich Gedanken über den tatsächlichen Sinn der Reise macht.
Ist es Korruption, wenn führende Politiker von Veranstaltern wie Kitzbühel, Schladming etc. mit einer VIP-Karte bedacht werden oder will man damit den Eingeladenen nur zeigen wie sinnvoll Steuergelder eingesetzt werden? Wenn diese Einladung nicht mehr erfolgen, dann könnte der so interessierte Volksvertreter ja die VIP-Karte auch käuflich erwerben – zum Beispiel aus seinem Repräsentationsbudget (sprich Steuergeldtopf). 
Zurück ins lokale Geschehen. Erstaunlich ist, dass gegenüber Politikern aufgezeigte sog. Seilschaften von Beamten oder anderen Mitarbeitern weder abgeschafft, noch verhindert werden. Wissen jene „Seilschafter“ vielleicht zu viel von den politischen Gegebenheiten?
Nur eines ist klar:  Die so als besonders schrecklich angeprangerten Zustände in Österreich enden nicht nur an unseren Bundesgrenzen, sondern steigern sich noch in so machen anderen Ländern. Beispiele kann man selbst in seriösen Internetforen genügend lesen. Zum Beispiel in Indien, siehe unter http://ipaidabribe.com
heyde  
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