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welsWels Stadt | Geschehen | 11.11.2008

Das Katastrophenfeuer in der Standseilbahn

Vor acht Jahren in Kaprun…

Am 11.11.2000 traf sich die WFG (Welser Faschings-Gesellschaft) vor dem Welser Rathaus, um pünktlich um 11.11 Uhr über eine Feuerwehr-Drehleiter das Rathaus zu erstürmen. Sekt war vorbereitet, auf den Faschingsstart wurde angestoßen.
Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt - zwei Stunden zuvor - war in der Standseilbahn in Kaprun bereits eine Brandkatastrophe ausgebrochen, deren Ausmaß vorerst niemand erahnte. Insgesamt 155 Opfer wurden beklagt, darunter auch einige, die noch zwei Tage davor im Welser Rathaus ihrer Arbeit nachgegangen waren.
Nach den ersten Meldungen von einer Katastrophe in Kaprun brach im Rathaus auch schon Unruhe aus. War doch am Vortag eine Welser Reisegruppe mit zahlreichen Magistrats-Mitarbeitern dorthin gereist. Stunden später stand das Rathaus im Mittelpunkt des Medieninteresses - und die Mitarbeiter unter schwerem Schock. So hatte Sonja Hallwirth vom Bürgermeisterbüro aus den Faschingsstart im Hause organisiert, ihr Mann starb gleichzeitig in der Standseilbahn.
Die verunglückten 31 Teilnehmer der Welser Reisegruppe:
Johann BATORI, Johannes BLAIMAUER, Gudrun BRUCKMAIR, Bettina EMRICH, Ingeborg FÖRDERMAYR, Christian FRANZ, Erika FRIEDL, Heinz HALLWIRTH, Josef HUMER, Nina HUMER, Elke INNERHUBER, Kurt und Petra KIEMESWENGER, Ursula KIPPER, Roman LEITNER, Paul MAHR, Rudolf MIHAILOVIC, Heinz und Ingrid NOWAK, Otto PAROBEK, Christian PETERMANDL, Andreas PUTSCHÖGL, Kurt REHAK, Martin RIHA, Gerald und Britta SANDMAYR, Manfred SCHÖNHUBER, Roswitha STEINER, Helmut und Christa STRASSER, Ernst ZAUNER.
Behilflich. Bürgermeister Dr. Peter Koits bewies in den Stunden des Schocks und danach ein enormes Stand- und Einfühlungsvermögen. Bürgeranwalt Harald Löschenkohl war und ist noch heute ein wichtiger Begleiter der Betroffenen.
Grundursache die unbesetzte Fahrerkabine
Besonders bedauerlich war für die Angehörigen das jahrelange Begutachten der Unglücksursache, ohne je auf den entscheidenden Ausgangspunkt zu verweisen. Schon ab dem 12. November 2000 vermied man in allen Standseilbahnen auf den Mitarbeiter in der rückseitigen Fahrerkabine (!) zu verzichten. Wäre diese Fahrerkabine nicht unbesetzt gewesen, dann hätte es wohl diese Katastrophe nie gegeben. Neben der unbefriedigenden Ursachenforschung kam noch der Streit um die Schuldigen und die Hinauszögerung der Entschädigungen der direkt Betroffenen.
FOTO. Dieses Bild versinnbildlicht die schreckliche Groteske des 11.11.2000 vor dem Rathaus. WFG-Mitglieder klettern über die Feuerwehrleiter, daneben hinter der Laterne eine Trauerfahne (diese galt einem zuvor verstorbenen Mitarbeiter).

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